Professor Jürgen Hammerstein

Zum Tode unseres Ehrenmitgliedes

Professor Jürgen Hammerstein
*19. April 1925, †19. Mai 2024

Die Berliner Medizinische Gesellschaft gedenkt in Dankbarkeit ihres verstorbenen Ehrenmitgliedes, Prof. Dr. med. Jürgen Hammerstein.

Er trat 1973 in unsere Gesellschaft ein. Von bleibender Bedeutung war seine Tätigkeit bei der Gesellschaft bürgerlichen Rechts im Langenbeck-Virchow-Haus. Dort nahm er die Position des Stellvertreters des von der Berliner Medizinischen Gesellschaft entsandten Geschäftsführers ein. Unsere Gesellschaft kämpfte nach der Wende zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie um die Rückübertragung des zu DDR-Zeiten enteigneten Langenbeck-Virchow-Hauses. Hammerstein wusste aus seiner Erfahrung als Geschäftsführer der Kaiserin-Friedrich-Stiftung, wie schwierig dieser Prozess sein kann und gab 1994 wichtige Impulse an unseren damaligen Vorstand; er drang auf ein energisches Vorgehen.

Im Jahre 2010 erhielt Hammerstein aus der Hand des Vorsitzenden Prof. Helmut Hahn die Ehrenmitgliedschaft unserer Gesellschaft. Dies drückte einerseits den Dank für seine Verdienste um die Berliner Medizinische Gesellschaft aus, es wurde aber ebenso seine große Bedeutung für die gynäkologische Endokrinologie in Deutschland gewürdigt. In der Tat war Hammerstein auch international einer der frühen Exponenten dieses Faches. Er war seit 1964 Leiter der Abteilung für gynäkologische Endokrinologie und Sterilitätsberatung an der Freien Universität Berlin und führte dann von 1969 bis zu seiner Pensionierung 1990 die hoch angesehene Abteilung für gynäkologische Endokrinologie, Sterilität und Familienplanung am Klinikum Steglitz der Freien Universität.

Eine Tätigkeit, aus der Hammerstein eigentlich allen Berliner Ärzten bekannt sein dürfte, war die bereits erwähnte Geschäftsführung der Kaiserin-Friedrich-Stiftung für das ärztliche Fortbildungswesen in den Jahren 1988-2009. Wir werden Professor Hammerstein mit seinem liebenswürdigen persönlichen Charme im Gedächtnis behalten.

Ehrenmitglied Michael Ungethüm verstorben

Ehrenmitglied Michael Ungethüm verstorben

Unser hochverehrtes Ehrenmitglied Prof. Dr. med. habil. Dr.-Ing. Dr. h.c. Michael Ungethüm ist am 4. Aug. 2022 verstorben. Ein geborener Münchener, stand er von 1983 bis 2009 an der Spitze der Aesculap AG in Tuttlingen und brachte sie zu einem weltweit führenden Hersteller von Implantaten und Geräten aus dem chirurgischen Bereich. Unter seiner Leitung wurde 1995 die Aesculap Akademie gegründet, eine global operierende medizinische Fortbildungsinstitution.

Ungethüm wusste durch seine Kontakte zur Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, dass das Langenbeck-Virchow-Haus nach Rückgabe an die Eigentümer- Gesellschaften grundlegend saniert werden musste. Seiner Initiative verdanken wir, dass durch die mäzenatische Beteiligung der Firma B. Braun/Aesculap ein großzügiges Konzept verwirklicht werden konnte, um das Gebäude in seine ursprüngliche Bestimmung zurückzuführen. Auch für die Aesculap-Akademie wurden durch Aufsetzen eines zusätzlichen Stockwerkes attraktive Räumlichkeiten geschaffen.

Ungethüm erhielt für seine unternehmerischen Leistungen u. a. das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse (2002) und das Große Bundesverdienstkreuz (2014). Zu seinem 60. Geburtstag bekannte er: „Ich kann mich eigentlich nicht erinnern, dass es auch nur einen Tag gegeben hat, an dem ich nicht gern – in der Regel vor Tau und Tag – an meinen Arbeitsplatz gegangen wäre.“

Die Berliner Medizinische Gesellschaft dankte ihm im Jahre 2007 durch die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft.