Laudatio (gekürzt) für

           Prof. Dr. Hans-Jürgen Quabbe

anlässlich seines 90. Geburtstags

(Die Ehrung erfolgte im Rahmen der Wissenschaftlichen Sitzung am   07.November 2023)

Prof Dr. Dr. h.c. Helmut Hahn

 

Sehr verehrte Frau Vorsitzende,

sehr verehrte Frau Professor Plöckinger,

liebe Mitglieder der Berliner Medizinischen Gesellschaft,

liebe Gäste!

 

Als ehemaligem Vorsitzenden Ihrer Gesellschaft ist mir die ehrenvolle Aufgabe einer Laudatio von Herrn Professor Quabbe bei dieser Veranstaltung, die zu seinen Ehren abgehalten wird, zuteilgeworden. Dieser Aufgabe unterziehe ich mich mit großer Freude, denn sie gilt einem ungewöhnlichen Kollegen, den ich ärztlich und persönlich immer als vorbildhaft angesehen habe.

 

Leider ist der Jubilar durch persönliche Umstände daran gehindert, selbst zu erscheinen; umso herzlicher begrüßen wir seine Gattin, Frau Professor Plöckinger, die es gerne auf sich genommen hat, stellvertretend für ihren Gatten die Ehrung entgegenzunehmen.

 

Herr Professor Quabbe hat sich in vielen Jahren als Kliniker und akademischer Forscher auf den Gebieten der Endokrinologie/Diabetologie die Achtung seiner Fachkollegen erworben. Eine seiner wissenschaftlichen Entdeckungen war, dass die Wachstumshormon-Sekretion periodisch verläuft, was zu der therapeutisch-praktischen Konsequenz geführt hat, dass Patienten, die unter dem Wachstumshormonmangel leiden, ihre Verabreichung des Wachstumshormons vor dem Schlafengehen erhielten, bis diese Methode durch die Entwicklung von Langzeitpräparaten obsolet wurde. Weitere Arbeiten von Quabbe befassten sich mit der Aufklärung von Steuerungsmechanismen der Wachstumshormon-Sekretion durch Hypothalamus, Hypophyse und Peripherie bei Mensch und Tier.

 

Konsequent hat er die akademische Stufenleiter bis zur Spitzenposition in der Leitung der Inneren Klinik des Klinikums Steglitz der Freien Universität Berlin erklommen, aus der er bei Erreichen der Altersgrenze im Jahre 2000 ausgeschieden ist.

Aber erst jetzt, meine Damen und Herren, setzt das Außergewöhnliche an der Karriere unseres Jubilars ein: Quabbe beschloss in selbstloser Weise, sein medizinisches Wissen zu internationalisieren. Besonders in Russland fand er positive Resonanz. Es gelang ihm, ab 2011, gemeinsam mit der Metschnikow-Universität in Sankt Petersburg, mit Prof. Ivanov eine Serie von wissenschaftlichen Veranstaltungen mit internationaler Beteiligung ins Leben zu rufen.

In einem weiteren Anlauf haben Quabbe und seine russischen Partner ihre Aktivitäten auf Kaliningrad, die frühere Stadt Königsberg, erweitert. Selbst

in Corona-Zeiten wurden die Aktivitäten im Online-Format fortgesetzt.

Quabbe und seine russischen Mitstreiter haben dabei ihr Hauptaugenmerk auf die Belange des wissenschaftlichen Nachwuchses gelegt durch Gründung einer Vereinigung „Young Researchers“.

Herr Quabbe hat durch sein nachhaltiges Wirken einen ganz wesentlichen Beitrag zur deutsch-russischen Verständigung auf ärztlich-wissenschaftlichem Gebiet geleistet. Seine Leistung wird in besseren Zeiten, trotz der derzeit herrschenden politischen Situation, die Grundlage dafür bieten, dass sich die Verhältnisse wieder normalisieren. Daher darf sein Werk heute nicht in Vergessenheit geraten.

Mit diesem tröstlichen Ausblick darf ich schließen.

Ich bitte Sie, verehrte Frau Kollegin Plöckinger, Ihrem Gatten unsere herzlichsten Genesungswünsche und Glückwünsche zu dieser wohlverdienten Ehrung zu überbringen.

Prof. Dr. Ursula Plöckinger nimmt die Ehrung für ihren erkrankten Ehemann entgegen

Frau Prof. Dr. Ursula Plöckinger nimmt die Ehrung für ihren erkrankten Ehemann entgegen